atme (2018-20)
(Porzellan, Holz, Klang)

„Die Glocke ist in ihrer eigenwilligen Klanggestalt nicht einem beliebigen Tonsystem einzuordnen, sie ist als Einzelklang symbolhaft,
im Zusammenklang überzeitlich und unwandelbar.“ Walter Leib, 1991


Eine Atmosphäre zur Kontemplation, zum fokussierten Hinhören, das Gefühl, einfach sein zu können. „atme“ ist eine Rauminstallation aus Porzellan, Holz und Klang. Die vierundzwanzig verschiedenen handgefertigten Porzellanglocken erklingen in Langsamkeit, Simplizität und Ruhe. Sie erschaffen einen Ort der Resonanz und Harmonie.

Metamorphosis (2018)
(Lichtleiter, Lautsprecher, Makramegarn, Pappe, Kran, Ultraschallmikrofon)

Eine vergessene Maschine in einer alten Werkshalle erwacht zu neuem Leben. Ihre Adern atmen Licht, ihre Blüten erklingen im elektrischen Klang ihrer Umgebung.

Resonanz (2016/2017)
(Stahl, Holz, Cembalosaiten, Exciter, Kontaktmikrofon, Verstärker, LED-Leisten)

„Was uns als Spezies auszeichnet, ist ja unser sozialer Sinn und unsere Fähigkeit, Kontakt aufzunehmen, uns in die Gedankenwelt anderer hineinzuversetzen. Und am beglückendsten ist es, wenn wir das Gefühl haben: Da antwortet mir etwas, wir schwingen sozusagen auf derselben Wellenlänge. Dieses Weltverhältnis beschreibe ich mit dem Begriff der Resonanz.“ Hartmut Rosa in einem Interview mit der Zeit am 28.August 2014.


press here (2016)
(Sicherheitsnotschalter, OSB-Platte, Max-Msp, Lautsprecher)

Die Faszination eines Notschalters kann hier in ganz praktischer Weise am Objekt erforscht werden. Was passiert, wenn man ihn auslöst? Vorher nur halb wahrgenommenes wird plötzlich sicht- und hörbar. Der der Neugierde entspringende Wille den unbekannten Schalter zu betätigen, trifft auf den anerzogenen Respekt vor dem Kunstwerk, dass hier auf eine, einer Ausstellung der darstellenden Kunst nachempfundenen Art, platziert wurde. Die aus der Betätigung des Schalters resultierende Folge entspricht jedoch genau dem Gegenteil der Erwartung. Zur Szenerie tritt nicht etwas hinzu, sondern es fällt ein Bestandteil, der scheinbar zum Raum gehörte, weg – das Lüftungsgeräusch. Nur dem aufmerksamen Hörer der Szenerie wird dieses Schauspiel zuteil. Die offensichtliche Folge der Schalterbetätigung ist der Kaltabschuss eines Computers, der durch die Rücksetzung des Schalters von neuem sein Betriebssystem und damit das Geräusch startet.

Klanglandschaft Theaterplatz (2016)
(16-Kanal Audio, Computer, MAX MSP)

Wie hören wir öffentliche Orte, die wir täglich begehen? Sie sind gefüllt mit akustischen Signalen und Ereig-nissen, die wir normalerweise ausblenden. Wir unterhalten uns, wir denken an den Einkauf, lauschen der Straßenmusik…Doch wie klingt es, wenn wir alles Visuelle und unsere Gedanken ausblenden und der Klangkomposition lauschen, die sich unbeabsichtigt selbst kreiert?Mit einer 360°-Aufnahme (Soundfield/ORTF-Surround) und Wiedergabe (16.2-Lautsprechersystem) lud ich Besucher der Summaery 2016 dazu ein im Werkstattstudio des ‚Studio für elektroakustische Musik‘ (SeaM) auf eine Hörreise zum Theaterplatz am Nachmittag des 06. Juni 2016 zu gehen. Für die Wiedergabe programmierte ich mit MAX MSP eine Oberfläche, die es möglich macht die unterschiedlichen Aufnahme -systeme zu verleichen und auch zu mischen. In der unbearbeiteten Aufnahme markierte ich interessante und lustige Stellen, die akustisch und menschlich kleine Highlights der Aufnahme bildeten. Aus dem Material von insgesamt über 3h liefen zwei Abschnitte von ca. 7min, die die Kontraste des Nachmittags charakterisierten, einmal der belebte volle Platz gegen 16Uhr und die Stille ca. 18Uhr mit fernen Kirchenglocken.